Bullen verpisst euch, keiner vermisst euch!

Sie patrouillieren auf und ab, durchkämmen die Parks und Grünstreifen der Stadt mit hellen Scheinwerfern und stürmen beim kleinsten Anlass Wohnungen und Versammlungen um anzuzeigen, festzunehmen, zu schlagen und Gehorsam zu erzwingen. Die Bullenschweine sind überall, die Repression ist überall. Seit dem Ausrufen eines pandemischen Ausnahmezustandes vor fast 18 Monaten hat sich ihre Macht und Präsenz als wachendes Auge und prügelnder Arm des Staates um ein vielfaches verstärkt. Seitdem haben sie – die Bullenschweine, die Ausführenden der Repression – die rechtliche Grundlage um jegliche ihrer Machtdemonstrationen zu rechtfertigen… sei es gegen ein draußen stattfindendes Fest, gegen eine Demonstration oder nur gegen ein gemütliches Beisammensein von „zu vielen“ Personen: Jeden Tag führen sie tausende Kontrollen durch, jagen Jugendliche, verteilen Anzeigen… sie setzen die Verordnungen des Staates um und drängen die Leute in Panik und Angst vor Strafen, sei es in Form von Strafzahlungen, direkter Gewalt oder Einsperrung in einer Zelle. Dass es die Aufgabe der Bullen ist zu strafen, war schon immer so und zeigt sich gerade nur noch offensichtlicher. Doch die Dimension der polizeilichen Überwachung und Anwesenheit ist eine neue: Für sie ist jede Ansammlung zur potentiellen Gefahr geworden und man muss sich für jeden sozialen Kontakt und jede Bewegung rechtfertigen (sei es mittels „Triftigkeit“, Impfung, Tests etc.) und sie kontrollieren nicht mehr nur punktuell, sondern beinahe überall – jeder Park, jede Grenze, jede Telefonnummer wird geortet und kriegt Quarantäneverordnungen zugeschickt.

Natürlich war und ist es immer noch möglich sich unter ihrem Radar zu bewegen und sich mit vielen Leuten zu treffen oder Grenzen unbeobachtet zu überqueren. Es ist jedoch offensichtlich, dass diese polizeiliche Belagerung unabhängig von der sich ständig verändernden Pandemiepolitik, den Verordnungen und der Inzidenz auf die ein oder andere Art bestehen bleiben wird. Auch wenn die Pandemie „vorbei“ ist, wird die „neue Normalität“ bleiben – eine erweiterte Form der Repression: Man muss sich zusätzlich rechtfertigen und fürchten, wenn man sich mit vielen Leuten trifft, man muss sich zusätzlich rechtfertigen und bangen, wenn man Grenzen überquert, man muss sich zusätzlich rechtfertigen und stressen, wenn man nachts draußen unterwegs ist oder auf eine Party geht.

Doch die Stimmung verändert sich. Immer mehr Leute brüllen ihren Hass auf die Bullen heraus, hin und wieder kommt es vor, dass Flaschen auf die Uniformierten fliegen, immer öfter bleiben Leute stehen, wenn Leute kontrolliert oder festgenommen werden und solidarisieren sich mit diesen. Die Politiker und ihre uniformierten Söldnerarmeen schwitzen beim Anblick der weltweit eskalierenden Proteste und Krawalle gegen die alltägliche Misere. Spätestens seit dem Mord an George Floyd haben sie verstanden, dass sich der Hass gegen sie in einen Flächenbrand verwandeln kann. Egal in welchem Land, egal ob Diktatur oder Demokratie, es sind immer die Bullen, die als erstes die Verordnungen der Mächtigen durchsetzen und sich dafür aufopfern, dass die Armen arm und die Unterdrückten unterdrückt bleiben. Wenn wir wirklich frei leben wollen, müssen wir dafür sorgen, dass sich die Bullenschweine verpissen. Niemand außer den Bonzen und Politikern benötigt diese bewaffnete Machos, die ihre Lächerlichkeit und Erbärmlichkeit hinter ihrer Uniformität und Brutalität verstecken. Wir können selber aufeinander aufpassen und wissen selber gut genug, was gut für uns ist.

Bullen verpisst euch, keiner vermisst euch!